LESETIPP Wie ein Leuchten in tiefer Nacht (4.5.2020)
Wie ein Leuchten in tiefer Nacht / Jojo Moyes. – Wunderlich, 2019. – ISBN 978-3-8052-0029-5
Im Gestell unter: MOYE Buch Belletristik Erwachsene, auch als Hörbuch und e-Audio verfügbar.
Zum Inhalt:
1937: Hals über Kopf folgt die Engländerin Alice ihrem Verlobten Bennett nach Amerika. Doch anstatt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten findet sie sich in Baileyville wieder, einem Nest in den Bergen Kentuckys. Mächtigster Mann ist der tyrannische Minenbesitzer Geoffrey Van Cleve, ihr Schwiegervater, unter dessen Dach sie leben muss. Neuen Lebensmut schöpft Alice erst, als sie vier Frauen von der Packhorse Library kennenlernt: eine der Bibliotheken auf dem Lande, die auf Initiative der Präsidentengattin Eleanor Roosevelt gegründet wurden. Wer zu krank oder zu alt ist, dem bringen die Frauen die Bücher nach Hause. Tag für Tag reiten sie auf schwer bepackten Pferden zu den abgelegenen Farmen in den Bergen. Alice liebt ihre Aufgabe, die wilde Natur und deren Bewohner. Und sie fasst den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch in der Liebe. Gegen alle Widerstände. [Quelle: Buchhaus.ch]
Lesetipp von Verena Menz:
Romane, die auf historischen Tatsachen basieren, lese ich besonders gerne. Und dieser hier ist für eine Bibliothekarin schon fast Pflichtlektüre :-). Extrem spannend und emotional erzählt Jojo Moyes von den berittenen Bibliothekarinnen, die in den 1930er Jahren in den ländlichen Gebieten der USA die Leute auf abgelegenen Farmen mit Lesestoff versorgt haben. Und dies bei jeder Witterung und unter beträchtlichen körperlichen Strapazen. Ein Hauslieferdienst zu Pferd, und für viele Familien die einzige Möglichkeit an Bücher zu kommen – was für eine grossartige Initiative!
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Engländerin Alice, die sich mit Hilfe dieser Arbeit von ihrem charakterschwachen Ehemann und dem tyrannischen Schwiegervater emanzipiert. Fast noch interessanter finde ich allerdings die zweite Hauptperson, die willensstarke Margery O'Hare, die wegen ihrer Unabhängigkeit und ihrem selbstbestimmten Lebensstil von vielen angefeindet wird. Unverschuldet wird sie in einen (angeblichen) Mordfall verwickelt und landet schliesslich sogar im Gefängnis. Mehr sei hier nicht verraten…
Die Geschichte von den berittenen Bibliothekarinnen ist historischer Roman, Krimi und Liebesgeschichte in einem – absolut lesenswert!
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