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LESEKREIS-LESETIPP Die Eimannfrau (05.11.2020)
Die Eimannfrau/ Erich Wimmer. - münsterverlag, 2020. - ISBN 978-3-907146-74-3 Im Gestell unter: WIMM Buch Belletristik Erwachsene Unsere Lesekreise - gemeinsam über Bücher reden: Ein gemeinsam ausgewähltes Buch zuhause lesen und dann in der Gruppe besprechen - das ist in einem Lesekreis der Bibliothek möglich. Derzeit existieren 3 Lesekreise mit jeweils maximal 11 Personen. Sie treffen sich etwa 6-mal im Jahr, ca. alle 2 Monate: der Lesekreis 1 am Montagmorgen von 9.30 bis 11 Uhr, der Lesekreis 2 am Montagabend und der Lesekreis 3 am Dienstagabend von 19.30 bis 21 Uhr. Im Lesekreis vom Montagabend hat es zurzeit freie Plätze. Auskunft geben wir gerne an der Theke! Zum Inhalt des gelesenen Buches: Der österreichische Autor Erich W. bekommt ein Literaturstipendium in der Schweizer Stadt Langenthal zugesprochen. Dort bezieht er für ein halbes Jahr eine Wohnung in der Villa der verstorbenen Kunstmäzenin Lydia Eymann. Im Vorraum seiner Wohnung hängt ein Selbstporträt der ehemaligen Villenbesitzerin, von dessen unheimlich präsenten Blick sich Erich beobachtet fühlt. Im Lauf seines Aufenthalts erwacht dieses Bild mehr und mehr zum Leben, bis Frau Eymann schließlich beginnt, mit dem Stipendiaten zu sprechen. Noch während er zungeringend versucht, sich mit der Sprache und den Bräuchen seines Gastlandes zu arrangieren, stellt sich heraus, dass die legendäre Mäzenin nicht wirklich verstorben ist. Der erträumte Erholungsurlaub verwandelt sich in die Odyssee seines Lebens. Ein skurril witziger Roman über ein halbes Jahr in der Schweiz - sogar die Bibliothek kommt darin vor! Lesekreis-Buchkommentare zur «Eimannfrau»: Leserin: Das Buch fand ich sehr unterhaltsam. Einige Menschen kenne ich gut, andere kann ich nicht einordnen. Die Prise von Humor, aber auch Seitenhiebe der Kritik, zusammen mit einer farbigen Sprache…. all das hat die Lektüre für mich zu einem unterhaltsamen Erlebnis gemacht. Leserin: Für mich ein sehr mühsames und unoriginelles Buch. Sehr viel Geschwätz und vor allem, ein indiskretes und taktloses Buch. Wimmer geht mit den Gesprächspartner*innen nach meiner Meinung sehr sorglos und unangemessen vor. Leserin: Mit viel Witz und ausserordentlicher Beobachtungsgabe, werden die Menschen in Langenthal geschildert. Es war das lokale Kolorit, welches mich faszinierte. Der Abschnitt über die Musiktherapeutin hat mich besonders berührt, denn es kamen viele Erinnerungen an meine Arbeitszeit in einer anthroposophischen Klinik hoch und die Gewissheit, dass es sich lohnen würde, mich wieder in dieses Thema zu vertiefen! Ich habe das Buch mit Spannung gelesen und die Sprache hat mich angesprochen. Nur mit dem Schluss des Buches hatte ich meine liebe Mühe. Weshalb ein Wettbüro, warum die fiktiven Begegnungen auf dem Wuhrplatz? Nach Ihrer Lesung habe ich mich etwas versöhnt. Ich begriff, dass ganz viele wichtige Lebensthemen in diesen Schluss «gepackt» wurden. Leserin: Ich finde es kein gutes Buch. Es ist geschwätzig, gewollt- originell und mit Einigem, das ihm Menschen im Gespräch anvertraut haben ist er sorglos und taktlos umgegangen, wie ich von jemandem erfahren habe, der betroffen ist. Leserin: Das Buch liest sich leicht und man ist bei jedem neuen Kapitel gespannt, was er wieder Neues entdeckt, beobachtet oder ausgeheckt hat. Für mich als Ur-Langenthalerin ist es speziell interessant, wie er die verschiedenen Charaktere von den Menschen beschreibt, welche ich teilweise kenne. Wie kommt das Buch wohl rüber, bei Nicht-Langenthalern? Erich Wimmer ist ein guter Beobachter mit sehr viel Fantasie - ein Wortakrobat. Schade finde ich die Auswahl des Umschlagbildes. Auch wenn es ein Bild von seinem Vater ist, passt es nicht zur Geschichte. Es ist viel zu technisch, das Buch ja gar nicht. Das letzte Kapitel finde ich etwas übertrieben und wirr. Ansonsten ist das Buch kreativ, selbstkritisch, teilweise witzig und skurril, aber auch tiefgründig geschrieben. Leserin: Ich fand das Buch sehr poetisch. Auch sein schräger Humor gefiel mir gut. Alles in allem ein gelungenes Werk trotz gelegentlichen Längen. Leserin: Ein unterhaltsames Buch mit Langenthaler Bezug. Man ist extrem gespannt, wenn man ortsansässig ist und Stadt und Leute kennt, wer sich hinter den Menschen verbergen könnte, die im Buch vorkommen. Man erlebt die eine oder andere Überraschung dabei! Die Idee mit den Ausflügen in die Fantasiewelt, in der die verstorbene Gönnerin und Wohltäterin Lydia Eimann herumgeistert und was sie damit anrichtet, gefiel mir. Manchmal inhaltlich etwas übertrieben (wahrscheinlich so gewollt vom Autor) und vielleicht nicht nur zur Freude der Protagonisten, die sich im Buch wiederzuerkennen glauben.
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